Einst für verschiedene Zwecke gezüchtet und als Friedenssymbol verehrt – heute vielerorts verjagt und bekämpft: die Tauben.
In unseren Städten lebende Schwärme bestehen aus entflogenen Haus- und Zuchttauben, verflogenen Brieftauben und deren Nachkommen. Es handelt sich bei ihnen NICHT um Wildvögel, sondern um domestizierte und später verwilderte Haustauben, die auf uns Menschen angewiesen sind. Durch gezielte Zucht wurde bei den Tieren eine ganzjährig hohe Brutaktivität genetisch veranlagt. Während Wildtauben etwa zwei Mal im Jahr brüten, sind bei Stadttauben sechs bis sieben Gelege keine Seltenheit. Als ehemalige Felsenbrüter nutzen die Vögel hohe Gebäude als Nist-und Ruheplätze. Ihre Hinterlassenschaften führen dort zu Verschmutzungen und daraus resultierenden Beschwerden. Vergrämungsmaßnahmen sind oft tierschutzrelevant und verlagern das Problem anstatt es zu lösen. Doch es gibt ein tierfreundliches Konzept: www.stadttauben-jena.de
Natürlich unterstützen auch wir die Kampagne des Deutschen Tierschutzbundes, in der es darum geht, unsere Tierheime zu retten. In der Ausgabe 08/16 von „Du und das Tier“ gibt es nun einen sehr interessanten Artikel dazu, den wir euch nicht vorenthalten möchten.
Meist leben und leiden sie im Verborgenen: Katzen, die schutzlos auf die Welt kommen und Teil einer sich ständig vermehrenden Katzenpopulation werden. Domestizierte Hauskatzen sind auf die Obhut und Fürsorge des Menschen angewiesen, erfahren jedoch besonders in den ländlichen Gebieten häufig das Gegenteil: die Katzen werden lediglich als Mäusefänger geduldet, unerwünschte Katzenkinder hingegen ertränkt oder erschlagen. Kranke Tiere werden vielerorts von der Bevölkerung ignoriert und ihrem Schicksal überlassen. Nur wenige können von Tierfreunden gerettet werden.
Katzen, die lediglich einem warmen, sicheren Unterschlupf und einem täglich gefüllten Futternapf bedürften, führen aufgrund der mangelnden Fürsorge des Menschen und einem daraus resultierenden unzureichenden Futterangebotes und der fehlenden Gesundheitsprophylaxe einen erbitterten Überlebenskampf. Verwilderte Hauskatzen sind aufgrund des zuchtbedingt reduzierten Jagdinstinktes nicht in der Lage, sich selbst ausreichend zu ernähren. Sie stehen permanent unter Stress und leiden häufig an Parasitenbefall, Verletzungen und Krankheiten. Ohne jegliche menschliche Zuwendung streunen herrenlose Katzen verängstigt und verwildert durch unsere Städte und Gemeinden.
Jede geschlechtsreife Katze, die sich im Freien bewegt, wird sich früher oder später vermehren und zweimal im Jahr jeweils 4 bis 6 Junge zeugen. Diese Nachkommen können wiederum ab der Geschlechtsreife mit ca. sechs Monaten Nachwuchs hervorbringen. Rein rechnerisch zeugt ein einziges Katzenpaar innerhalb von fünf Jahren über 10.000 Nachkommen!
Um diesen Teufelskreis zu unterbrechen, gibt es eine nachhaltige und tierschutzkonforme Lösung:
Die Kastration der männlichen und weiblichen Tiere (ab dem 5. Lebensmonat) kann einer weiteren Vermehrung entgegenwirken und das Leiden herrenloser Katzen verhindern. Für Tierärzte ist dieser Eingriff Routine, nur selten kommt es zu Komplikationen. Die meisten Tierheime und Tierschutzvereine haben Erfahrungen mit Kastrationsaktionen herrenloser Katzen und bieten ihre Hilfe an. Betreute Futterstellen für herrenlose Katzen sind ein weiterer Teil aktiven Tierschutzes. Die Tiere werden dort kontrolliert gefüttert, kastriert und im Bedarfsfall tierärztlich versorgt. Ehrenamtliche Unterstützung durch Tierfreunde ist hierfür notwendig und jederzeit willkommen.
Einzelne Kommunen in Deutschland (u. a. auch die Stadt Jena) haben den dringenden Handlungsbedarf erkannt und eine Kastrations- sowie Kennzeichnungspflicht für private Katzen mit Freigang eingeführt. Auch diese behördliche Verordnung trägt maßgeblich zur Vermeidung von Tierleid bei.
Weiterführende Informationen zum Thema dieses Beitrages: